(Auszug aus meinem Easy Reader)

Bertha Benz (1849 – 1944)

Die Firma ihres Mannes läuft schlecht. Die Leute wollen keine Automobile. Sie haben Angst. Aber Bertha hat die richtige Idee

„Pöff pöff!“ Was ist das? Da fährt etwas. Ohne Pferde. Das erste Automobil der Welt.
Hier auf dem Land, hier zwischen Mannheim und Pforzheim, liebt man Neuheiten nicht.
Die Leute auf den Feldern machen große Augen. Was ist das? Wie fährt dieser Wagen? Von selbst?
Die Erklärung: „Das ist der Teufel!“ ruft einer. „Der Teufel! Der Teufel! Ein Teufelswagen!“
Steine fliegen.
Bertha Benz und ihre beiden Söhne machen sich klein. Aber sie fahren weiter.
Vor einer Apotheke halten sie an. Dort kaufen sie das Benzin. Und es geht weiter.

Sie fährt den ersten Benz der Welt. Das Auto ihres Mannes Carl. Er hat es 1886 als seine Erfindung registrieren lassen. Die Presse war begeistert gewesen. Aber niemand hat das Auto gekauft. So etwas Neues … war das nicht schwierig zu fahren? War das nicht riskant? 1888 steht Carl vor dem Ruin. „Ich mache etwas anderes, suche mir eine Arbeit als Ingenieur“, sagt er zu seiner Frau.

Am nächsten Morgen, sehr früh am Morgen, nimmt sie ihre beiden Söhne und fährt das Auto aus der Garage. Ihr Mann weiß nichts. Er schläft noch. Dann fährt sie los. Von Mannheim nach Pforzheim und wieder zurück. Zweimal 103 Kilometer über schlechte Landstraßen. Die Welt soll sehen: Autofahren ist leicht. Das kann auch eine Frau. Und sie lässt auch ihre kleinen Söhne fahren.

Zeitungen in aller Welt schreiben über die Fahrt. Jetzt kaufen die Menschen das neue Automobil.



aus: Frauen aus Deutschland

. Kindle und Buch

der Teufel(=): Satan, lebt in der Hölle
begeistert: enthusiastisch